Das Krippen-Projekt der Justizvollzugsanstalt (JVA) im saarländischen Ottweiler geht nach großem Erfolg 2022 auch in diesem Jahr weiter. Interessierte können deshalb sofort wieder alte Krippenfiguren spenden. Diese werden dann aufbereitet und gehen dann wieder in den Verkauf.
In der Vorweihnachtszeit hatte das Seelsorgeteam an der JVA Ottweiler gemeinsam mit der dortigen Arbeitstherapie zur Spende von ausrangierten Krippenfiguren aufgerufen. Die Figuren wurden von jugendlichen Strafgefangenen aufgearbeitet und neu arrangiert. Heraus kamen drei vollständige, neuwertige Krippen, die auf dem St. Wendeler Weihnachtsmarkt zum Verkauf angeboten wurden. Alle fanden gleich am ersten Tag neue Besitzerinnen und Besitzer. Der Erlös aus dem Verkaufsstand geht an den Verein für Kunst und Kultur im Jugendstrafvollzug. Der Verein unterstützt kulturelle Projekte für und mit jugendlichen Gefangenen.
„Bedürfnis, Krippe in gute Hände zu geben“
„Überwältigt“ von der Resonanz der Aktion war nach eigenen Worten JVA-Seelsorgerin Rita Wild. Innerhalb kürzester Zeit seien sie nach dem Spendenaufruf überhäuft worden von Krippenfiguren, darunter auch liebgewonnene Kleinode und selbstgemachte Unikate. „Den Menschen war es ein Bedürfnis, ihre Krippen in gute Hände abzugeben“, sagt Wild. Weit mehr Figuren als benötigt und genutzt werden konnten, kamen so zusammen. Bald schon mussten Absagen ausgesprochen werden. Dass nun auch die entstandenen Krippen so schnell verkauft waren – für Wild der vorläufige krönende Abschluss.
Aktion wird 2023 wiederholt und erweitert
Und doch seien nicht alle Krippen verkauft worden, verrät Wild. „Eine gespendete Krippe bestand aus edlen, handgeschnitzten Holzfiguren. Die wird erst einmal aufwendiger restauriert und im kommenden Jahr genutzt.“ Eine weitere stehe über die Advents- und Weihnachtszeit in der JVA Ottweiler für die Menschen in der Anstalt. Klar ist laut Wild, dass die Aktion 2023 wiederholt wird. Dafür können schon jetzt Figuren gespendet werden. Und das Projekt hat bereits Ableger gefunden. Denn 2023 wird sich auch die Arbeitstherapie der JVA Saarbrücken beteiligen, in der Rita Wild ebenfalls als Seelsorgerin wirkt. Die Pfarrerin gibt gerne Auskunft zur Aktion: per E-Mail unter rita.wild@ekir.de sowie telefonisch unter 0681-5807 119 (Büro Saarbrücken) oder 06824-3062 42 (Büro Ottweiler).
Inwiefern der Krippenbrauch und Evangelischsein zusammenpassen, lesen Sie hier in einem Beitrag, der in der Dezemberausgabe des Magazins EKiR.info für alle Presbyterinnen und Presbyter der Evangelischen Kirche im Rheinland erschienen ist.