Vom Start im Rohbau bis zum Abschiedsfest

Knapp 45 Jahre begleitete Rita Schweitzer in der Ev. Kirchengemeinde Moers-Scherpenberg Menschen jeden Alters

[Kirchenkreis Moers] Als sich Rita Schweitzer in der Ev. Kirchengemeinde Moers-Scherpenberg als Jugendleiterin bewarb, war das Gemeindezentrum noch ein Rohbau. So öffnete Rita Schweitzer im bestehenden Altbau 1979 die Teestube, die damals bei den Jugendlichen beliebt war. Jetzt, knapp 45 Jahre später und etliche berufliche Erfahrungen reicher, ist die 64-Jährige in den Ruhestand gegangen. Am 12. August lädt die Ev. Kirchengemeinde zu einem großen Abschiedsfest ein, Homberger Straße 350 in Moers-Scherpenberg. Es beginnt mit einem Gottesdienst um 15 Uhr in der Kirche, geht über in Sektempfang und Abendessen im Gemeindezentrum und endet mit einer Party in die Nacht hinein. Dabei sind auch die Pfarrer Karl-Erich Pönitz, Martin Gres und Pfarrerin Laura Bowinkelmann.
Mit allen drei Geistlichen hat Rita Schweitzer für ihre Arbeit in engem Austausch gestanden. Und auch mit dem Presbyterium, dem gewählten Leitungsorgan der Kirchengemeinde, das den Aufbau der Jugendarbeit begleitete. Dazu gehörten die Organisation von vielen Freizeiten für die Heranwachsenden, Discos, Fußballturniere, Filmnächte, Kinderkarneval, kreative Angebote, Kinder- und Jugendgruppen verschiedener Art – und auch die bis heute bestehende KinderWeihnachtsAktion entstand. Vor allem ein offenes Ohr für die Sorgen der Kinder und Jugendlichen waren der Jugendleiterin wichtig.
Viele, die als Schülerinnen und Schüler nach Unterrichtsende in das Gemeindezentrum kamen, besuchten es auch als Erwachsene wieder. 2001 wechselte Rita Schweitzer von der Jugend- in die Erwachsenen- und Seniorenarbeit. Ihre Angebote richteten sich z.B. an Eltern mit Krabbelkindern und speziell an Seniorinnen und Senioren. Unter anderem organisierte sie für die Älteren Freizeiten oder den „Urlaub ohne Koffer“: beliebte Tagestouren ohne die Strapazen der Übernachtung. Zu den Adventsveranstaltungen kamen regelmäßig mehr als 100 Gäste. „Und wie für die Jugendlichen hatten wir auch musikalische Abende. Der DJ, der einst für die Teens aufgelegt hatte, kümmerte sich – mittlerweile selbst älter geworden – um die Musik“, erinnert sich Rita Schweitzer. Kamen Menschen, die nicht wussten, wohin sie sich mit ihren Sorgen wenden konnten, sei es die zunehmende Demenz des Ehepartners, sei es eine finanzielle Schieflage oder sonstige Probleme, konnte Rita Schweitzer zu den Beratungsangeboten der Diakonie vermitteln.
Mit der Beteiligung an dem städtischen Projekt „Innovative Seniorenarbeit“ im Jahr 2011 wurde das Gemeindezentrum als Begegnungszentrum anerkannt. Es gibt regelmäßige Erwachsenengruppen, Kurse im Bildungs- und Sportbereich, das Café Scherpenberg und den Mittagstisch von montags bis freitags, der Besuchenden nicht nur Heimat und einen beliebten Tagestreffpunkt bietet. Er trägt dazu bei, dass Menschen einander im Blick behalten und bemerken, wenn eine Person erkrankt ist und nicht mehr zum Mittagstisch kommt, oder Hilfe benötigt.
„Es waren viele Jahre und ich denke gern an sie zurück. Ich freue mich, dass es eine Nachfolgerin für mich gibt und wünsche ihr genauso wunderbare Begegnungen und ehrenamtliche Unterstützung, wie ich sie hatte“, sagt Rita Schweitzer. „Ich danke allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden für die wunderbare Zusammenarbeit und ihre Kreativität, die positiven Rückmeldungen und die konstruktive Kritik, für das Mitdenken und Vertrauen. Nur durch dieses großartige Engagement haben wir ein so lebendiges und vielfältiges Gemeinde- und Begegnungszentrum!“

  • 11.8.2023
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red