„Nie wieder!“ Meint JETZT!

Übergriffe auf jüdische Bürger:innen haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die meisten davon gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Dabei hat sich der Umgang mit Juden und Jüdinnen insgesamt enthemmt. Besondere zu erwähnen ist hier der Social-Media-Bereich, also das Internet, wo sich Feindseligkeiten und Fakenews, also gefälschte Nachrichten, in einem erschreckenden Ausmaß ungefiltert verbreiten. Aber zu beobachten ist auch, sobald sich jemand als jüdisch outet, verlieren nichtjüdische Menschen auch im realen Leben nicht selten jeglichen Respekt. Kaum etwas bleibt unkommentiert, wenn man als Jüdin oder Jude agiert. Oft sind die Bemerkungen abwertend, oft sind sie antisemitisch. Mit beiläufig hingeworfenen Beleidigungen oder plötzlichen Beschimpfungen müssen sich jüdische Männer, Frauen und Kinder alltäglich auseinandersetzen. Meist sind die Äußerungen nicht nur verletzend und beleidigend, sondern von erschreckender Ahnungslosigkeit und Vorurteilen gegenüber der jüdischen Religion getragen. Zurzeit ist es zutiefst beschämend, dass wieder Häuserwände mit antijüdischen Parolen beschmiert werden und das in Deutschland, dem Land, das unendliches Leid über die Mitmenschen jüdischen Glaubens gebracht hat. Nichtjuden wissen wenig bis nichts vom Judentum und der jüdischen Kultur. Häufig werden einfach Stereotypen und Verschwörungstheorien, die sich im Internet rasend schnell und nachdrücklich verbreiten, übernommen.

Jedes Gemeindemitglied ist aufgerufen, gegen Antisemitismus einzuschreiten und ein offenes Ohr auch „für mal eben dahingesagte“ Floskeln zu haben.

Buchtip: Trepp, Gunda; Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus