[Kirchenkreis Moers] In einem Schreiben an die Gemeinden hat Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, am 31.01.2024 dazu aufgerufen, sich an der Kampagne „Gesicht zeigen! Remigration nicht mit uns!“ des evangelischen Kirchenkreises Jülich zu beteiligen. Die Initiative setze ein „deutliches Zeichen in der erhitzten und gefährlichen gesellschaftlichen und politischen Situation“. Die Kampagne ist eine Online-Plattform (remigration-nicht-mit-uns.de), auf die Unterstützende ein Foto von sich laden und mit den Bannern „Ich liebe die Vielfalt!“ oder „Ich soll remigiert werden!“ ergänzen können.
Moers: Ökumenisches Friedensgebet zur Bewahrung der Demokratie, anschließend Lichterkette
Am Freitag, den 14.2.2025 beginnt um 18.00 Uhr in der katholische St. Josef Kirche eine besondere Andacht. An diesem Valentinstag werden alle Liebenden gesegnet. Zugleich ist stellt sie ein Friedensgebet zur Bewahrung der Demokratie dar. Anschließend wird eine Lichterkette bis zur ev. Stadtkirche Moers gebildet.
Duisburg: Friedensgebet und Lichterkette in Duisburg
Evangelische und katholische Kirche sind zusammen mit Caritas und Diakonie Teil des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage Duisburg und rufen deshalb mit zur Menschenkette am 14. Februar am Innenhafen auf, die dort ein Lichtermeer bilden wird. „Wir setzen damit gemeinsam ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus, ein Zeichen für ein respektvolles Miteinander in Vielfalt“ sagen Superintendent Dr. Christoph Urban und Stadtdechant Andreas Brocke im Vorfeld. Sie laden die Gläubigen im Namen der beiden Kirchen und Wohlfahrtsverbände vorab zu einem „Ökumenischen Friedensgebet für Demokratie und Vielfalt“ um 17.30 Uhr in die benachbarte Salvatorkirche. Von dort aus gehen anschließend alle gemeinsam zum nahen Innenhafen, der von 18 bis 18.30 Uhr zum Lichtermeer werden soll. Neben den Kerzen sollen keine weiteren Symbole oder Fahnen mitgebracht werden – „getrennt in den Farben, vereint in der Hoffnung“ heißt dazu auch im Aufruf des Bündnisses ( https://www.toleranz-zivilcourage-duisburg.de).
Theologischer Impuls von Präses Dr. Thorsten Latzel
In seinem Schreiben leitet Syben abschließend die Position von Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland weiter. Dieser stellt dem gegenwärtigen Hass, Populismus und den Spaltungsversuchen in der Gesellschaft die ethischen Grundsätze der Bibel – Nächstenliebe, Wahrheit, Gerechtigkeit und Anstand – entgegen:
„Viele Menschen treibt zurzeit die Sorge um unsere Demokratie um – mich auch. Populisten hetzen gegen Fremde. Andere Nationen versuchen, Einfluss zu nehmen. Soziale Medien werden zu Hass und Spaltung genutzt. Die Bibel bietet ethische Orientierungen, wie wir als Menschen gut miteinander und mit Gottes Schöpfung umgehen können. Dabei geht es um eine Haltung der Nächstenliebe, um Werte wie Wahrheit, Gerechtigkeit, Anstand. Um Gottes willen sollen wir menschlich miteinander umgehen und verantwortlich mit allen Geschöpfen. Hier ein Versuch zu benennen, was das aktuell in Zeiten des Wahlkampfs konkret bedeutet:
1. Du sollst Demokratie dauerhaft stärken.
Sie lebt von Werten der Humanität – über den Wahlkampf hinaus.
2. Du sollst nicht diffamieren.
Dein politischer Gegner ist kein Feind, sondern ein Mensch – wie du.
3. Du sollst keine Fake News verbreiten.
Lügen zerstören Vertrauen. Sie sind es nicht wert. Niemals.
4. Du sollst nicht hetzen, hassen oder spalten.
Am Umgang mit Fremden, Schwachen und Gegnern zeigt sich, wer du wirklich bist.
5. Du sollst dein Wort halten.
Sei der Mensch, den du dir von anderen erwartest.
6. Du sollst dich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen.
Es geht um mehr als nur um uns. Entscheide verantwortlich und nachhaltig.
7. Zeige politischen Anstand.
Handle mitmenschlich, diskutiere sachlich, streite fair.
Und wichtig: Paktiere mit keiner Partei, die all dem widerspricht.“ (Präses Dr. Thorsten Latzel)