Ist jemand getauft, so weiß er, dass er zu Gott kommen kann, wie er ist. Aber dann wird er, wenn es gut geht, nicht immer so bleiben, wie er ist. Er wird Anderes und Besseres finden.
Erst wird ein Kind getauft. Eltern, Paten und Gemeinde versprechen, dafür Sorge zu tragen, dass das Kind Beten lernt, aus der Bibel hört und zum aufrechten Mensch heranwächst. Wenn das Kind dann 12 Jahre alt ist, lädt die Gemeinde die Kinder zur Konfirmandenarbeit ein.
Manchmal ist ein Kind noch nicht getauft. Wenn aber die Eltern evangelisch sind, dann lädt die Gemeinde auch diese Kinder ein, an der Konfirmandenarbeit teilzunehmen.
Die Kirche versteht diese Zeit mit einem alten Wort als „Katechumenat“, d.h. als Unterricht, der im Zusammenhang mit der Taufe steht und in die Welt des Glaubens einführen soll.
Mit der Anmeldung zur Konfirmation beginnt die Unterrichtszeit, die in den Gemeinden unterschiedlich lang ist. Im Durchschnitt beschäftigen sich die Gruppen für anderthalb Jahre mit allem, was man wissen sollte, um als Christ zu leben, also Geschichten aus der Bibel, Lieder aus den Gesangbüchern, Themen wie Abendmahl, Zehn Gebote oder auch Tod und Sterben und Krieg und Frieden. Die Kinder sollen ein Verständnis dafür bekommen, was der christliche Glaube ist und wie man in Verantwortung vor Gott lebt. Sowohl das klassische Lernen von wichtigen Texten und Liedern als auch das gemeinsame Lernen durch Erfahrungen in der Gruppe, Besuche von Einrichtungen der Kirche, wie auch die selbständige Durchführung von Gottesdiensten sind Bestandteile der Konfirmandenarbeit. Die Teilnahme an den Gruppen und eine Verpflichtung zum Besuch einer Anzahl von Gemeindegottesdiensten ist meistens die Voraussetzung, zur Konfirmation zugelassen zu werden. Die Zulassung wird von den Leitungsorganen der Gemeinden, den Presbyterien, ausgesprochen.
Am Ende dieser Zeit steht das große Fest der Konfirmation.
Für die einen ist es eine Bekräftigung des von Eltern und Paten gegebenen Taufversprechens. Die anderen lassen sich taufen und bekennen so, dass sie als Christen leben wollen.
So oder so wird den Kindern die Gnade Gottes, die ihnen im Sakrament der Taufe zugesagt ist, bezeugt. Sie bekennen mit der Gemeinde den Glauben, in dem sie unterwiesen wurden. Der festlichste Teil des Konfirmationsgottesdienstes besteht darin, dass die Konfirmanden unter der Fürbitte der Gemeinde dem Segen Gottes anbefohlen werden. Außerdem erhalten sie einen Konfirmationsspruch, der ihnen auf den Lebensweg mitgegeben wird.
Früher war mit der Konfirmation auch die erste Teilnahme am Abendmahl verbunden. Dies ist aber heute in den evangelischen Kirchen durch die verbreitete Praxis einer Zulassung von getauften Kindern, die an einer Einweisung teilgenommen haben, weithin überholt.
Konfirmanden bekommen mit der Konfirmation das Recht, ein Patenamt zu übernehmen und an den Wahlen zum Presbyterium teilzunehmen.
Mit der Konfirmandenzeit bietet sich die Kirche den Kindern als Lebensraum an, in dem man sich wohl fühlen, lernen und sinnvolle Arbeit tun kann. Wenn sie gelingt, ist diese Zeit für Viele eine gute Erinnerung, die sie im weiteren Leben begleitet und die das Verhältnis zur Kirche maßgeblich bestimmt.