Pressemitteilung

Orangen-Aktion „Süß statt bitter!“

fair|rhein holt zum Nikolaus wieder öko-solidarische Orangen aus Süditalien

  • Nr. 3009/2021
  • 4.11.2021
  • 2457 Zeichen

Mit der Orangen-Aktion „Süß statt bitter“ möchte fair|rhein auf unmenschliche Zustände und moderne Sklaverei bei der Obsternte in Süditalien aufmerksam machen. Die Orangenernte hat dort in der Winterzeit Hochkonjunktur. Die Erntehelfer – rund 2.000 Wanderarbeiter und Geflüchtete – bekommen allerdings nur einen Hungerlohn, etwa 25 Euro für einen langen Tag knochenharter Arbeit. Zudem müssen sie im nasskalten Winter unter erbärmlichen Bedingungen in Zelten, Containern und Hütten hausen.

Die Orangen-Aktion möchte gegen diese moderne Sklaverei ein Zeichen setzen: Für Ende November ist die erste Lieferung der öko-solidarischen Orangen von SOS Rosarno aus Kalabrien vorgesehen, Mitte Dezember die zweite. Bestellungen für Kisten á 10 kg nehmen die Weltläden in Kamp-Lintfort und in Moers entgegen, für die erste Lieferung bis zum 13., für die zweite bis 29. November.

Die Ausbeutung von migrantischen Erntehelfern in Europa beklagt Reinhard Schmeer, Vorsitzender von fair|rhein : „Es ist erschreckend, dass solche menschenunwürdigen Zustände wie in Süditalien bei uns in Europa überhaupt möglich sind.“ Ob Zitronen, Trauben, Tomaten, Paprika, Oliven – „dass Obst und Gemüse unter solchen menschenverachtenden Bedingungen für unseren Markt produziert werden, konnte ich mir bislang nicht vorstellen“. Für die immer wieder betonte Wertegemeinschaft Europa sei das  „eine Schande“.

fair|rhein unterstützt mit der Aktion den Verein „SOS Rosarno“. Der Verein vertreibt die ökologisch produzierten Orangen aus Rosarno in Kalabrien. Die Bauern erhalten faire Preise und die Wanderarbeiter den Mindestlohn und eine Sozialversicherung.

Ein Teil des Erlöses aus der Orangen-Aktion kommt der Arbeit von Mediterranean Hope zugute, der Flüchtlingsarbeit der vereinigten evangelischen Kirchen in Süditalien. Mit den Spenden werden Fahrräder vieler Wanderarbeiter mit Lampen ausgestattet.  Denn die Arbeiter müssen mit dem Rad auf den unbeleuchteten Straßen zu den Plantagen fahren und werden dann bei Verkehrsunfällen häufig lebensgefährlich verletzt oder sogar getötet.

Bestellungen :

  • Reinhard Schmeer