Pressemitteilung

Fairer Handel blüht und bleibt politisch aktiv

  • Nr. 3058/2022
  • 14.5.2022
  • 2964 Zeichen

„Wenn Rosen sprechen,…“ ist ein Vortragsangebot im Kirchenkreis Moers, das verschiedene Gemeindegruppen besucht. Diese Woche die Frauenhilfe in Baerl. Denn wenn Rosen sprechen, erzählen sie von Schönheit und Liebe, aber auch von Gerechtigkeit, die wir uns wünschen. Denn bereits jede dritte verkaufte Rose in Deutschland stammt aus Fairem Handel. Damit stellen sie den höchsten Marktanteil im Fairen Handel, weit vor Kakao und Bananen (je 15 Prozent) und Kaffee (5 Prozent). Rosen sind die beliebteste Schnittblume in Deutschland. 80 Prozent werden importiert, insbesondere aus Ostafrika. Das Fairtrade-Siegel steht dabei für gute Sozialstandards. „Der Faire Handel bietet mit festen Arbeitsverträgen und existenzsichernden Löhnen Perspektiven für Produzent:innen im globalen Süden. Faire Preise, keine Kinderarbeit,“ berichtete Ariane Stedtfeld, Referentin beim Gemeindedienst für entwicklungspolitische Bildung. 10 Prozent des Rosenpreises geht als Prämie an die Produzent:innen für Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl, wie Kindergarten, Krankenstation oder Aufforstungsvorhaben. Die beste Umweltbilanz haben natürlich saisonale Blumen in der Natur. „Am liebsten verschenke ich selbst gebundene Blumen aus meinem eigenen Garten“, erzählte eine Besucherin, „doch nicht jede:r weiß dies zu schätzen.“ Mit dem Flugzeug importierte Rosen können dennoch eine bessere CO2-Bilanz haben, als lokale Rosen aus beheizten Gewächshäusern. Trotz der weiten Reise sollen Rosen gemäß EU-Verordnung nach Import noch zehn Tage blühen. Fairtrade Deutschland unterstützt die Vortragsreihe im Kirchenkreis und so erhielt jede Teilnehmerin eine faire Rose – für hoffentlich rosige Zeiten für alle.

Weltladentag 2022 unter Motto „MÄCHTIG unfair“

Am 14. Mai ist Weltladentag. Der politische Aktionstag der Weltläden steht in diesem Jahr unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ und macht auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam und fordert ein Verbot von Dumpingpreisen unterhalb der Produktionskosten. Seit Jahren engagiert sich die Eine-Welt-Bewegung für ein wirkungsstarkes Lieferkettengesetz, dass große Unternehmen verpflichtet, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische Kinderarbeit zu unterbinden. Superintendent Wolfram Syben des Kirchenkreises Moers unterstützte diese Forderung. Auch die Evangelische Kirche Deutschlands hat sich mittlerweile hierzu bekannt und erhöht den politischen Druck. Am 14. Mai informiert auch der Weltladen Moers zu fairen Handelsbeziehungen mit dem Beispiel Kaffee und lädt zu einer Kaffeeverkostung an.

Weitere Informationen

Gemeindegruppen mit Interesse an dem Vortrag können sich an Ariane Stedtfeld vom Gemeindedient für entwicklungspolitische Bildung wenden: Telefon 02151 62 68 0 |  ariane.stedtfeld(a)ekir.de

  • Ariane Stedtfeld