Zahlreiche rheinische Beiträge auf dem Kirchentag in Nürnberg

Präses Dr. Thorsten Latzel
Präses Dr. Thorsten Latzel. Foto: EKiR/Dominik Asbach

Fünf Tage, 2000 Einzelveranstaltungen: Vom 7. bis 11. Juni findet der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg statt. Das komplette Programm ist auf der Homepage des Kirchentags verfügbar. Auch die Evangelische Kirche im Rheinland, ihre Einrichtungen und Mitglieder sind an vielen Stellen beteiligt: auf dem Markt der Möglichkeiten, bei Podien, Workshops und mit Angeboten in den diversen Zentren. Präses Dr. Thorsten Latzel wird bei vier Veranstaltungen auftreten.

So gestaltet Präses Latzel am Donnerstag, 8. Juni, eine Dialogbibelarbeit mit Christian Sewing, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank. Abends übernimmt er auf dem Nürnberger Hauptmarkt den Nachtsegen zum Tagesausklang. Am Samstag ist Latzel im Zentrum Inklusion zunächst Teil des Podiums „Es wird Zeit! Wie geht inklusive Kirche?“. Und am Nachmittag diskutiert er im Zentrum Spiel über die Fragen „Glaube, Spiele, Werte: Was zählt? Welchen Beitrag leisten Games und Fußball für ein gutes Miteinander?“.

Ralf Peter Reimann
Ralf Peter Reimann ist Internetbeauftragter der rheinischen Kirche. Foto: EKiR
Dr. Lisa J. Krengel
Lisa Krengel ist rheinische Dezernentin für Kirche mit Kindern und Familien. Foto: Michael Bokelmann

Künstliche Intelligenz steuert Gottesdienst

Allein das geistlich-theologische Programm umfasst unter anderem rund 60 Gottesdienste und 55 Bibelarbeiten mit unterschiedlichsten Themen und Zusammensetzungen. In Fürth wird am Freitag ein komplett von Künstlicher Intelligenz gesteuerter Gottesdienst gefeiert. Beteiligt ist dort auch Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der rheinischen Kirche. Am Samstag ist er zudem Teil eines Podiums zu digitaler Gerechtigkeit für eine inklusive Gesellschaft. Lisa Krengel, Dezernentin für Kirche mit Kindern und Familien im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland, ist am Samstag an einer Bibelarbeit für Kinder beteiligt. Erstmals wurden im Programm auch sogenannte Weiße und Graue Flecken festgelegt. Sie werden erst kurz vor der Durchführung bekannt gegeben – so können auch aktuelle Ereignisse in das sonst monatelange im Voraus geplante Programm eingehen.

Sarah Vecera
Sarah Vecera ist Rassismusexpertin der VEM. Foto: Vecera

Diskussion über Rassismus in der Kirche

Häufige Mitwirkende bei den Veranstaltungen in Nürnberg ist Sarah Vecera, stellvertretende Leiterin der Abteilung Deutschland der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal und Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“. So diskutiert sie bei einem Hauptpodium am Samstag über Rassismus und postkoloniales Erbe in der Kirche. Und Professorin Marion Keuchen vom Pädagogisch-Theologischen Institut der Evangelischen Kirche im Rheinland befasst sich am Donnerstag in einem Workshop im Zentrum Kinder und Familie mit Bildern rassismuskritischer Kinderbibeln.

Arnd Henze als Moderator gefragt

Der Kölner Fernsehjournalist Arnd Henze, Mitglied der rheinischen Landessynode und der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, ist viermal als Moderator im Einsatz: am Donnerstag beim Podium „Klimakrise begrenzen“, am Freitag bei den Podien „Europa – Garant für Freiheit und Solidarität?“ und „OK, Boomer!“ und „Respekt, Generation Z“‘ sowie am Samstag beim Podium „Wie hältst du es mit der Nachhaltigkeit?“.

Marion Keuchen
Marion Keuchen ist Dozentin am Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI). Foto: PTI/Laura Wagner

Kölner Band Brings spielt für die Kindernothilfe 

Neben vielen Diskussionsrunden und Workshops wird es beim Nürnberger Kirchentag auch ein vielfältiges Kulturprogramm geben. Bei den Großkonzerten sind etwa Judy Bailey, Malik Harris, Kirchentags-Urgestein Bodo Wartke oder Eckart von Hirschhausen vertreten. Die Kölner Rockband Brings tritt am Donnerstagabend beim Kindernothilfe-Konzert auf dem Hauptmarkt auf. Außerdem gibt es einen Treffpunkt Kabarett, Beiträge aus den Bereichen Theater und Musiktheater sowie ein eigenes Zentrum Spiel mit mehr als hundert Veranstaltungen. Ein Höhepunkt wird der Auftritt des Kyiv Symphony Orchestra. Das ukrainische Orchester, das derzeit in Gera residiert, hat zur Kirchentagslosung „Jetzt ist die Zeit“ eigens ein neues Programm mit dem Titel „Zeitgefühle“ gestaltet. Der Young Hope Chor & Band aus Eitorf gibt zwei Konzerte in Nürnberg. Und auch Autor Titus Reinmuth und seine Band Kreuzweise aus der Evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg sind mit ihrer Rock-Story „Mit dir wird es leichter“ zweimal zu sehen: am Freitag und am Samstag.

Rheinische Einrichtungen auf dem Markt der Möglichkeiten

Viele rheinische Einrichtungen nutzen auch die Gelegenheit, sich von Donnerstag bis Samstag auf dem Markt der Möglichkeiten zu präsentieren. Dazu zählen beispielsweise das Haus der Stille, die Arbeitsstelle Kirche mit Kindern, die Erprobungsräume, die Kirchliche Hochschule und die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Und im Zentrum Jugend ist die Evangelische Jugend im Rheinland an den drei Tagen mit mehreren Mitmachangeboten vertreten.

Digitale Neuerungen

Erstmals ist das Programm primär nur digital verfügbar – als Gesamtüberblick auf der Homepage des Kirchentags und in der Kirchentags-App, die seit Ende März für iOS- und Android-Geräte verfügbar ist. Die Funktionen der App, die bereits beim Kirchentag in Dortmund im Einsatz war, wurden für Nürnberg deutlich erweitert: Sie beinhaltet nun auch die digitalen Tickets, ist Programmheft, Stadtplan und Navigator in einem und ermöglicht beispielsweise digitale Publikumsbeteiligung. Zusätzlich gibt es bei Bedarf ein gedrucktes „Programm im Überblick“.

  • 17.04.2023
  • Ekkehard Rüger