Spiegel der Sozialgeschichte
Grußworte
Podiumsgespräch: Braucht die Diakonie Kirche?
Vom Stadtkirchengespräch zum Konzerttag mit Diakoniedorf
Zweiter Tag – Beschlüsse und Wahlen
Mit einer Andacht von Pfarrerin Anke Prumbaum begannen die Synodalen um 8.30 Uhr den zweiten Tag der Synode. Diesmal waren sie der Einladung der Emmauskirchengemeinde in Rheinhausen gefolgt und tagten im Gemeindehaus an der Christuskirche.
Bevor die Synodalen in die Tagessordnung starteten, stellte Pfarrer Yoram Karusya von der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) das Projekt „Green Solidarity“ vor und bat die Kirchengemeinden um ihre Unterstützung. Bei dem Projekt baut die VEM in Zusammenarbeit mit der Ev. Kirche im Rheinland im ostafrikanischen Dar es Salaam in Tansania ein ökologisch nachhaltig gestaltetes Zentrum für die 9 Millionen Mitglieder der 17 dortigen Kirchenkreise auf. Es soll als Kirche, Versammlungsraum und Ort der Entwicklung von Konzepten dienen und mit Wasseraufbereitung, begrünten Dächern und Solarenergie ökologisch vorbildlich gestaltet sein.
FRIEDA
Bereits im Jahr 2022 hatten die Synodalen beschlossen, die Bildungseinrichtungen Erwachsenenbildung und Familienbildungswerk zu einer Bildungseinrichtung mit zwei Arbeitsbereichen zusammenzufassen mit der Erwachsenenbildung als Zweigstelle des Ev. Erwachsenenbildungswerks und der Familienbildung als Einrichtung des Ev. Erwachsenenbildungswerks Nordrhein. Jetzt vollzogen sie im ersten Tagesordnungspunkt mit der Satzungsänderung und einem neuen Namen die beschlossenen Änderungen. Die Familien- und die Erwachsenenbildung wird durch einen gemeinsamen Fachausschuss begleitet und steht, nach dem Wechsel in den Ruhestand der bisherigen beiden Leitungskräfte künftig unter einer Leitung. Die Synodalen diskutierten die Namensgestaltung der Bildungseinrichtung. Er soll „FRIEDA – Offen.Bildend.Unterwegs.“ lauten und den orientierenden Zusatz „evangelisch“ enthalten. Der Name ist nicht nur die Bezeichnung für die Bildungseinrichtung, sondern die einzelnen Buchstaben stehen für Werte und Konzepte.
F – FRIEDEN | FAMILIE | FORTBILDEN | FÜRSORGE
R – RUHE | RÜCKSICHT | RESPEKT | RÜCKHALT
I – INNOVATION | INKLUSION | IDENTITÄT | INTEGRATION
E – EVANGELISCH | ERWACHSENE | ENTWICKLUNG | ERZIEHUNG
D – DIALOG | DYNAMIK | DISKUSSION
A – AKTIV | ABENTEUER | AKTION
Änderung des Verwaltungskostenverteilsystems
Eine intensive Diskussion schloss sich beim Punkt Verwaltungskostenverteilsystem an. Die Diskussion wurde notwendig, nachdem viele Gemeinden die Trägerschaften für ihre Kindertagesstätten in andere Hände übergeben haben. Dadurch entstand in der bisherigen Berechnungssystematik der Verwaltungskostenverteilung ein starkes Ungleichgewicht zwischen Gemeinden mit und Gemeinden ohne Kitas. Die Änderungen differenzieren die Kosten der Verwaltungsbereich z. B. nach Zahl der Mitglieder einer Gemeinde oder der Menge der Presbyteriumsbeschlüsse, die von der Verwaltung zu bearbeiten sind. Die Neuregelung gilt ab dem ersten Januar 2026.
Da bei Kita-Trägergemeinden die Verwaltungskosten in den Jahren 2024 und 2025 noch höher ausfallen, beschlossen die Synodalen zudem, den Kita-Trägerkirchengemeinden für diese beiden Jahre aus dem Kita-Fonds des Kirchenkreises Moers 88.964 € zur Verfügung zu stellen.
Gebäudebedarfsplanung
Bis zum Jahr 2035 sollen nach dem Beschluss der Landessynode alle kirchlich genutzten Gebäude der Gemeinden und Kirchenkreise klimaneutral sein. Gleichzeitig zeigen die Prognosen, dass künftig weniger Gebäude für die kirchliche Arbeit notwendig und angesichts rückgehender Einnahmen zu halten sind. Deswegen hat der Kirchenkreis Moers eine Arbeitsgruppe zur Gebäudebedarfsplanung eingerichtet, die Überlegungen anstellt, die den Gemeinden bei ihren Planungen helfen sollen. Weil bei dem Umstrukturierungsprozess viele Bedingungen zu berücksichtigen sind (Zustand der Gebäude, Wunsch der Gemeindeglieder, kostengünstige Alternativen, künftige Arbeitsfelder in sich verändernden Gemeinden etc.), ist der Kirchenkreis Moers auf die Firma der badischen Kirche „Projektentwicklung und Projektsteuerung für Kirchliches Bauen in Baden mbH“ (Pro-KiBa) zugegangen. Die badische Kirche ist im Prozess der Gebäudebedarfsplanung bereits weit fortgeschritten und die Gemeinden am Niederrhein können von dem Know How profitieren. Darüber berichteten Synodalassessor Matthias Immer und KSV-Mitglied Rüdiger Erbe.
Stand der Präventionsarbeit zu sexualisierter Gewalt
Im nächsten Punkt informierten Petra Kurek vom Familienbildungswerk und Multiplikatorin sowie Synodalassessor Matthias Immer die Synodalen über die Schulungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt. Zudem dankten sie den Synodalen für ihre Arbeit an den Schutzkonzepten der Gemeinden, die inzwischen nahezu abgeschlossen sind. Schließlich warben sie um Rückmeldungen zu den Schulungen und zur Arbeit an den Konzepten, die dem Kirchenkreis helfen, ihre Schulungsangebote und Unterstützung bei den Konzepten zu verbessern. Und eine wichtige Botschaft für die Zukunft gaben sie den Versammelten mit: Präventionsarbeit wird niemals abgeschlossen sein, sondern bleibt eine vordringliche Aufgabe. „Bitte macht Eure Schutzkonzepte zu Eurer lebendigen Leitlinie“, bat Superintendent Wolfram Syben.
Sinkende Kirchensteuereinnahmen bedingt Finanzierung aus Rücklagen
Die Entwicklung der Kirchensteuer für das Jahr 2023 hat nicht die prognostizierten Einnahmen erbracht, sondern eine Entnahme von Finanzmitteln in Höhe 1,15 Mio Euro aus der Rücklage erforderlich gemacht, damit die Gemeinden weiterhin ihre Aufgaben leisten können. Für das Jahr 2024 sind es 1,25 Mio., die an Einnahmen für die kirchliche Arbeit fehlen. Dieses Thema werden die Synodalen während ihrer Zusammenkunft im November zu bearbeiten haben.
Ausbildung ehrenamtlicher Seelsorgender
Die Zahl der hauptamtlichen Seelsorgenden geht zurück, der Bedarf an Seelsorge aber bleibt hoch. Im November des Jahres 2022 hatten die Synodalen beschlossen, ehrenamtliche Seelsorgende in den unterschiedlichen Bereichen der Seelsorge (u. a. Krankenhaus, Altenheim, Gemeinde und andere Einsatzfelder) auszubilden. Ihre Qualifizierung und Begleitung sollte Krankenhausseelsorgerin Anke Prumbaum mit einer halben Stelle übernehmen. Mittlerweile haben die Nachbarkirchenkreise Kleve und Krefeld-Viersen aus inhaltlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Gründen Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Moers geäußert. Ausbildung und Steuerung sollen gemeinsam bewerkstelligt werden. Die Kosten für die Ausbildung der ehrenamtlich Seelsogenden liegen bei 140.500 Euro. Die Verteilung der Kosten berechnet sich anteilig nach der Zahl der Gemeindeglieder der Kirchenkreise.
Wahlen und Berufungen
Abgeordnete für die Landessynode
Zur Landessynode entsendet der Kirchenkreis Moers auch Abgeordnete. Konkret den Superintendenten, eine Pfarrerin oder einen Pfarrer und drei nichttheologische Abgeordnete. Sie werden von der Synode berufen. Ebenso Personen, die sie vertreten können.
Pfarrerin Kirsten-Luisa Wegmann aus der ev. Kirchengemeinde Schwafheim wurde zur theologischen Abgeordneten des Kirchenkreises Moers für die Landessynode gewählt, Pfarrerin Laura Bowinkelmann, ev. Kirchengemeinde Scherpenberg, zur 1. Stellvertreterin, Pfarrer Michael Hammes, ev. Kirchengemeinde Lintfort, zum 2. Stellvertretenden.
Dirk Kamann wählten die Synodalen zum ersten, Brigitta Müller-Osenberg zur zweiten, und Svenja Muntenbeck zur dritten nichttheologischen Abgeordneten. Michael Lammersdorf wurde zum ersten Stellvertreter für die nichttheologischen Abgeordneten, Christiane Culp zur 2. Stellvertretung und Marcel Bauer zur 3. Stellvertretung.
Nominierungsausschuss
Im November stehen viele Wahlen auf dem Programm der Synodalen. Unter anderem muss der Superintendent gewählt werden. Wahlvorschläge erstellt der Nominierungsausschuss. Als Mitglieder wurden berufen:
Region 1 (Alpen, Bönninghardt, Budberg, Orsoy, Rheinberg, Wallach-Ossenberg-Borth):
1. Vertreterin: Pfarrerin Ulrike Thölke (Vorsitzende)
2. Vertreter: Andreas Oesterwind
Region 2 (Baerl, Essenberg-Hochheide, Homberg):
1. Vertreter: Pfarrer Andreas Klumb
2. Vertreterin: Christa Becker
Region 3 (Emmauskirchengemeinde – Gemeindebereiche Christus-/Erlöserkirche, Friedenskirche, Friemersheim, Rumeln-Kaldenhausen):
1. Vertreterin: Pfarrerin Uta Bülbring.
2. Vertreterin: Anne Eichhorn
Region 4 (Kapellen, Moers, Moers-Asberg, Moers-Hochstraß, Moers-Scherpenberg, Schwafheim):
1. Vertreterin: Pfarrerin Kirsten Luisa Wegmann.
2. Vertreter: Rüdiger Erbe
Region 5 (Rheinkamp):
1. Vertreterin: Gabriele Süßer
2. Vertreterin: Birgit Sielaff
Region 6 (Hoerstgen, Lintfort, Neukirchen, Vluyn):
1. Vertreter: Pfarrer Stefan Vogt
2. Vertreter: Helmut Haß.
Kreissynodalvorstand:
Vertreter: Dirk Kamann
Ausschuss „Kita und Gemeinde in Kontakt“
Andrea Malkus aus dem Presbyterium Bönninghardt wurde in den Ausschuss „Kita und Gemeinde in Kontakt“ berufen als Nachfolgerin für Christiane Culp.
Verschiedenes
Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes kündigte Superintendent Wolfram Syben Besuch aus der befreundeten Partnerkirche aus Ägypten an. Außerdem bat er die Synodalen in ihren Kirchengemeinden Werbung für den großen Festtag in und um die Stadtkirche zu machen, den die Diakonie zur Feier ihres 100-Jährigen Bestehens zusammen mit dem Kirchenkreis organisiert. Nähere Informationen: grafschafter-diakonie.de/jubiläum/festkalender.
Die Synode schloss gegen 13.00 Uhr mit einem Lied und dem Segen.