Livestream aus Warschau: Gedenken an die Toten an den EU-Außengrenzen

Seit Montag, 17. Oktober, treffen sich Teilnehmende aus 15 europäischen Ländern und den USA  in Warschau zur 16. Asylkonferenz der CCME (Churches Commission for Migrants in Europe) und der Diakonie Deutschland. Die Evangelische Kirche im Rheinland wird durch den theologischen Dezernenten Rafael Nikodemus vertreten. Nach Exkursionen an die polnisch-ukrainische und die polnisch-belarussische Grenze gab es am Dienstagabend in der Warschauer Trinitatiskirche eine Andacht zum Gedenken an die Toten an den EU-Außengrenzen. Die Andacht kann hier angesehen werden.

Rafael Nikodemus ist im Landeskirchenamt unter anderem zuständig für Menschenrechtsfragen sowie Flucht, Migration und Integration.
Rafael Nikodemus ist im Landeskirchenamt unter anderem zuständig für Menschenrechtsfragen sowie Flucht, Migration und Integration.

Polen ist von der aktuellen Flüchtlingslage in Europa doppelt betroffen:  zum einen durch den russischen Angriffskrieg gegen das polnische Nachbarland Ukraine, zum anderen durch die nach wie vor desaströse Situation an der polnisch-belarussischen Grenze. Die Vorfälle des vergangenen Jahres, als der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko begann, Geflüchtete an die EU-Grenze zu bringen und als Druckmittel einzusetzen, drohen zu einer europäischen Normalität zu werden. Immer wieder kommt es auch zu Todesfällen. Die Gedenkandacht heute Abend in Warschau wird von Pastorin Dietlind Jochims (Nordkirche), Pastor Piotr Gas (Evangelisch-lutherische Kirche in Polen) und Rafael Nikodemus gestaltet.

Europäische Asylkonferenz tagt alle zwei Jahre

Das Format der Europäischen Asylkonferenz entstand 1995 auf Initiative der rheinischen Kirche. Seit 2012 liegt die Organisation in Händen der CCME und der Diakonie Deutschland. Seitdem findet die Konferenz in der Regel alle zwei Jahre statt, zuletzt 2018 auf Chios und in Athen. Coronabedingt fiel die 2020 in Palermo geplante Konferenz aus.

  • 18.10.2022
  • Ekkehard Rüger