Grafschafter Diakonie: Selbstbestimmung, Gleichbehandlung, Respekt!

[Kirchenkreis Moers / Grafschafter Diakonie] Selbstbestimmung, Gleichbehandlung, das Recht auf die eigene Kultur-, Religions- und Weltanschauung, Privatsphäre und unter allen Umständen: Respekt! 40 Azubis der Grafschafter Diakonie absolvierten im Rahmen ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft ein besonderes Praxistraining. Dazu tauschten die jungen Frauen und Männer Pflegebett und Klassenzimmer einen Tag lang gegen den Moerser Musenhof. Fragestellung des Lernprojekts in der historischen Kulisse: Welche Werte sollen für mich leitend sein, wenn ich Unterstützung für Personen mit Pflegebedarf leiste? Um dem eigenen Empfinden und den Gedanken dazu auf die Spur zu kommen, setzten sie sich in kleinen Workshop-Runden mit den Leitlinien der „Pflegecharta“ aus der Bundespolitik auseinander, in der die Rechte von Personen mit Pflegedarf als Leitlinien festgeschrieben sind.  „Die Pflegecharta ist das A und O für den Pflegeberuf. Vor allem die Werte, die hinter den acht Punkten stehen und die wir den Azubis von Beginn an vermitteln“, erklärt Praxisanleiterin Angela Pfennig, warum sie den Workshop-Tag zusammen mit Kollegin Lea Höschen organisiert hat. Im Austausch untereinander und mit zehn leitenden Kolleginnen und Kollegen aus den Tagespflegeeinrichtungen und ambulanten Diakoniestationen ihres Arbeitgebers sammelten die Azubis ihre Erfahrungen, gestalteten sie zu eigenen Werte-Boards. „Augenhöhe“, „Ausreden lassen“, „Individualität respektieren“, „Recht auf Unvernunft und Freiheit“ und „In Frieden und Ruhe aus dem Leben gehen dürfen“ ist auf den Tafeln z.B. zu lesen.
Und damit die dahinterstehenden Werte an allen Arbeitstagen präsent bleiben können, erhielten die angehenden Pflegekräfte eine Pflegecharta-To-Go im Taschenformat.

Weitere Informationen

Info: Als zentrale Praxisanleitende der Grafschafter Diakonie Pflege sind Angela Pfennig und Lea Höschen zusätzlich zu den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Seniorenheimen und den Lehrkräften an der Berufsschule für die Azubis zuständig. Viermal im Jahr organisieren sie z.B. Praxistage zu Themen wie Kommunikation in stressigen Situationen oder wichtigen Pflegebereichen wie Prophylaxe, Kompression und Bewegung. Sie vermitteln, wenn im Praxiseinsatz oder in der Berufsschule Probleme auftauchen, beantworten Fragen, wenn etwas vom Stoff nicht verstanden wird oder helfen bei besonderen persönlichen Umständen weiter. Für Auszubildende mit Migrationsgeschichte in erster Generation suchen sie z.B. eine Berufsschule mit Sprachkursangebot aus und erklären, wo Gesundheits- oder Führungszeugnisse beantragt werden, die für den Start der Ausbildung nötig sind. Bei der Grafschafter Diakonie bereiten sich derzeit 56 Auszubildende auf ihren Beruf als Pflegefachkraft vor.

  • 05.06.2025
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red