Grafschafter Diakonie: Fit mit Speichenspanner und Schraubenschlüssel

Werkstattbeschäftigte des Johann Heinrich Wittfeld-Wohnverbunds trainieren Kompetenzen in der neuen Fahrradwerkstatt / Zweiräder im einrichtungsinternen Eigenbedarf werden repariert

[Kirchenkreis Moers / Grafschafter Diakonie] Die meisten kommen, wenn der Reifen platt ist, die Bremsen nicht mehr fest greifen oder die Kettenschaltung den nächsten Gang nicht mehr schafft. In diesen Fällen hilft das Team aus Männern und Frauen mit seelischer Behinderung, die in der neuen Fahrradwerkstatt des Johann Heinrich Wittfeld-Wohnverbunds tätig sind.

Gerade einmal drei Monate ist es her, dass sie die ersten Schritte mit Schraubenzieher, Speichenspanner und Gabelschlüssel unternahmen. Jetzt setzen sie zusammen mit den Betreuenden der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers, die Fahrräder der Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitenden instand. „Als das Angebot startete, waren alle absolute Laien“, sagt Sascha Allekotte, der die Fahrradwerkstatt zusammen mit seinem Kollegen Detlef Wilms betreut. „Viele der Werkstattbeschäftigten fahren selbst Fahrrad. Für sie bringt es Selbstbewusstsein, dass sie ihr Fahrzeug nun selbst reparieren können.“

Der lebenspraktische Effekt ist gewollt. „Wir wollten zusätzlich zu den Kreativ- und Holzarbeiten etwas schaffen, aus dem unsere Beschäftigten für ihren Alltag Nutzen ziehen können“, erklärt Axel Loobes, der Leiter des Johann Heinrich Wittfeld-Wohnverbunds. Nach seinem Antrag auf Fördermittel, den die Niederrheinische Diakoniestiftung bewilligte, startete der Umbau zur betriebsinternen Werkstatt in einem Raum hinter dem Wittfeld-Lädchen. Gemeinsam mit ihren Betreuern stellten die Beschäftigten den Holzarbeitstisch und das Regal für die Werkzeuge fertig. Die Kästen für die Ersatzteile befestigten sie an der Wand. Auch wenn die Bestellung nicht so schnell fertig werden kann, wie bei einem normalen Betrieb, sei die interne Kundschaft bislang zufrieden, berichtet Allekotte. Und für den Fall, dass jemand sein Fahrrad gleich in den nächsten Tagen wieder braucht, hat das Werkstattteam eine Lösung geschaffen: Zur Ausrüstung gehört ein Ersatzfahrrad, das für die Zeit der Reparatur ausgeliehen werden kann.

  • 27.7.2021
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red