Kirchenkreis Moers blickt auf die Situation im partnerschaftlich verbunden Kirchenkreis Kigali

<Kirchenkreis Moers> Seit 1985 sind der Kirchenkreis Moers und die presbyterianische Kirche in Ruanda partnerschaftlich miteinander verbunden. Auch während der Pandemie hält Christian Berges, der den Ruanda-Ausschuss des niederrheinischen Kirchenkreises leitet, den Kontakt zu den Partnern in dem ostafrikanischen Land.
„Die Lage der Menschen in Ruanda ist nach wie vor katastrophal“, berichtet er. Zwar gebe es ein gutes Gesundheitssystem, aber die harten Lockdowns der vergangenen Monate haben große Not hervorgebracht: „Es ist ein deutlicher Anstieg von Armut, sozialer Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, Unter- und Mangelernährung zu verzeichnen, letztere auch aufgrund der ohnehin seit Pandemiebeginn hohen Inflation.“ Die Lebensmittelpreise seien innerhalb eines Jahres um 27% gestiegen, die Preise für Wasser, Elektrizität, Gas zum Kochen und Mieten um 21%. Die Situation sei besonders schwierig für die Alten und ganz Jungen aus prekären Verhältnissen. „Schulabbrüche auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Familien werden oft dauerhaft sein, da die Eltern auch in den nächsten Monaten und Jahren kaum neuer Verdienstmöglichkeiten finden werden“, ahnt Berges. Kinderarbeit, die das Überleben der Familie am Existenzminimum sichere, nehme stark zu. In einem Projekt der Partnerkirche habe sich die Zahl der betreuten Straßenkinder verdoppelt.
Wegen der Kontaktverbote haben sich die Gemeindeglieder nicht zu Gottesdiensten treffen können, dadurch seien weniger Spenden zusammengekommen. Diese seien nötig, um die soziale Arbeit für die Armen aufbringen zu können. Aber auch, um die Gehälter der Pfarrer zu zahlen, die „seelsorgerliche Arbeit für notleidende, kranke, einsame und verzweifelte Menschen“ leisten. Durch den Lockdown und das Versammlungsverbot sei dem ruandischen Kirchenkreis auch das zweite finanzielle Standbein weggebrochen: Normalerweise werden die eigenen Räumlichkeiten für Versammlungen und Hochzeiten vermietet und das Geld für kirchliche und diakonische Aufgaben verwendet. Der Kirchenkreis Moers und die Vereinte Evangelische Mission haben für verschiedene Projekte bereits Geld zur Verfügung gestellt, um die Not lindern zu helfen.
Zu einem ganz besonderen Projekt  verzeichnet Berges in seinem Newsletter, der zu Ostern an die ev. Kirchengemeinden im Kirchenkreis Moers geht, ein erfreuliches Ergebnis.  Die Spenden vom Niederrhein haben dazu geführt, dass die Schule in dem unwegsamen Ort Kinihira weitergebaut werden konnte und jetzt für Kinder bis zum vierten Schuljahr zur Verfügung steht. Das war möglich „dank großzügiger Spenden einzelner Gemeinden, Gottesdienstkollekten und abermals des Rotary Clubs Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers“. Zudem durch das Engagement  der Ruanda-AG des Stursberg-Gymnasiums, an dem Berges Lehrer ist.  Ein weiteres Gebäude für Kinder der fünften und sechsten Klasse ist bereits angedacht.

Weitere Informationen
Nachzulesen ist der Newsletter mit vielen weiteren differenzierte Information auf kirche-moers.de. Wer ihn beziehen oder sich über Spendenmöglichkeiten informieren möchte, wende sich an Christian Berges: christian.berges@web.de

  • 2.4.2021
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red