Tag der Menschenrechte: Vereinte Evangelische Mission startet Kampagne gegen Diskriminierung

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) startet am internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) eine Kampagne gegen Diskriminierung und Rassismus. Die Evangelische Kirche im Rheinland unterstützt die Aktion, die einem biblischen Leitwort folgt.

„Wer aber bist du, dass du deine Nächsten verurteilst?“ heißt es bei Jakobus 4,12. Diese Textstelle der Bibel ist die Grundlage für die nun gestartete Kampagne der VEM, zu der zahlreiche Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung in Asien, Afrika und Europa zählen. Die Aktionen reichen von der Aufklärung über Alltagsrassismus bis zur Unterstützung von jungen Müttern. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Eröffnung der Menschenrechtsaktion am Donnerstag erstmals online zugleich in Afrika, Asien und Europa statt.

Menschenrechte sind universal, müssen aber auch gelten

Fast alle Aktionen haben gemeinsam, dass Jugendliche im Zentrum stehen – sowohl als Initiatoren der Projekte wie auch als Opfer von Diskriminierung, die unterstützt werden. Dyah Krismawati, Leiterin der Abteilung Asien der VEM, sagt dazu: „In Asien sind Jugendliche oft eher am Rande der Gesellschaft, weil in vielen Ländern das Alter eine besondere kulturelle Rolle spielt.“ Dabei sind Jugendliche und Kinder in vielen asiatischen Ländern aktuell die größte Bevölkerungsgruppe. Unter anderem soll deshalb ein Theaterprojekt die Probleme Jugendlicher aufgreifen und einem breiten Publikum sichtbar machen.

Kirche unterstützt junge Mütter bei Berufsausbildung

In afrikanischen Mitgliedskirchen der VEM haben Jugendliche zwar generell eine größere Stimme und treiben Innovationen an, doch auch dort ist Diskriminierung ein Thema. Vor allem junge Frauen, die früh schwanger werden, werden von der Gesellschaft – und auch in den Kirchen – ausgegrenzt. „In Ländern wie Ruanda hilft die Kirche deshalb jungen Müttern, eine berufliche Ausbildung zu erhalten. Die Kirche bietet Alphabetisierungskurse an, vermittelt mit Partnern aber auch handwerkliche Fähigkeiten“, berichtet John Kabango, Leiter der Abteilung Afrika bei der Vereinten Evangelischen Mission. Eine weitere Aktion der VEM beleuchtet aber auch Rassismus in Deutschland – zum Beispiel mit einem Projekt, in dem Jugendliche in Nordrhein-Westfalen eine Ausstellung zu weißen Privilegien entwickeln.

Mit Plakaten bewirbt die VEM ihre Kampagne gegen Diskriminierung und Rassismus.

Diskriminierung auch in Deutschland präsent

Diskriminierung ist eben nicht nur ein Phänomen, das auf anderen Kontinenten oder nur außerhalb der Kirche stattfindet, sondern auch in Deutschland. „Manche Menschen unterstützen die Black-Lives-Matter-Bewegung, aber ihnen ist nicht klar, dass Rassismus und Diskriminierung in unserer Nachbarschaft und sogar in unseren Herzen noch stattfinden“, sagt Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland in einem Grußwort zur VEM-Kampagne. Neben dem Jakobus-Zitat zur Kampagne blickt Rekowski auch auf Matthäus 7,3 („Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“), wenn es darum geht, eigene Berührungspunkte mit Diskriminierung zu hinterfragen.

Migranten einfacher in Gemeinden einbinden

Neben der Ermutigung zum Hinterfragen und der Aufklärung hat die Kampagne der VEM aber auch konkrete Hilfsangebote zum Ziel. Was das für die rheinische Kirche bedeutet? „Wir müssen Regeln so verändern, dass Migranten einfacher Teil unserer Gemeinden und der Entscheidungsgremien werden können.“, nennt Manfred Rekowski nur ein Beispiel.

VEM ruft zum Mitmachen in sozialen Netzwerken auf

Unter dem Hashtag #againstdiscrimination begleitet die VEM die Kampagne auch in sozialen Netzwerken. Die Vereinte Evangelische Mission will Nutzerinnen und Nutzer dazu ermutigen, unter dem Hashtag auch eigene Beiträge zum Kampf gegen oder Erfahrungen mit Diskriminierung zu posten. Beiträge unter #againstdiscrimination werden von der VEM dann gegebenenfalls geteilt oder gelikt.

Weitere Informationen zur VEM Menschenrechtsaktion 2021 gibt es hier, ein direkter Download der Informationsbroschüre ist hier möglich.

  • 9.12.2020
  • Aaron Clamann
  • Vereinte Evangelische Mission