[Kirchenkreis Moers] Am 12. Juni 1929 wurde das jüdische Mädchen Anne Frank geboren, dessen Tagebuch bis heute Menschen berührt und zum Nachdenken bringt. In diesem Jahr wäre Anne 95 Jahre alt geworden. Anlässlich des Anne Frank Tages haben Schülerinnen und Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums (JSG) eine Feierstunde veranstaltet. Sie ließen Annes Worte neu erklingen und antworteten ihr mit ihren eigenen Gedanken.
Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Stufen 8-10 haben sich in der Schulstraße des JSG vor dem Anne-Frank-Bild versammelt. Als die ersten Klaviertöne erklingen, wird es still im Forum und konzentriert folgen sie den verschiedenen Beiträgen zur Feierstunde. Die Schülerinnen und Schüler der evangelischen Religionskurse der Stufe 9 führen ihre Zuhörer durch Anne Franks Leben und machen sie anhand von ausgesuchten Stichworten bekannt mit Annes Wünschen, Hoffnungen und Träumen. In zwei Lesungsblöcken zitieren sie aus Anne Franks Tagebuch und antworten auf diese Zitate mit eigenen Texten. Es sind beeindruckende Gedanken zu Gerechtigkeit, Freiheit und Frauenrechten, die die Vortragenden mit ihrem Publikum teilen. Sie erzählen sehr persönlich von ihren Erfahrungen von Trost, ihren Vorstellungen von der Liebe und den Wünschen und Hoffnungen, die sie für ihre Zukunft haben. Sie zeigen die Aktualität der Texte Anne Franks und die Impulse, die Jugendliche bis heute aus ihnen gewinnen können.
Zwischen den Lesungen drücken Mitglieder der Kunstklasse 10a in zwei Performances Gedanken zu Anne Franks Erfahrungen und Wünschen aus. Mit kleinen Gesten und Bewegungen gelingen ihnen intensive Bilder, die die Zuschauer emotional erreichen. In gleicher Weise beeindrucken die Schülerinnen mit ihren musikalischen Beiträgen am Klavier und im Gesang, die die Wortbeiträge rahmen und unterstützen. In ihrer Verabschiedung nehmen die Sprecherinnen ihre Zuhörenden noch einmal mit in eine sehr persönliche, beeindruckende Auseinandersetzung mit der Person Anne Frank und ihrem Tagebuch. „Ich bin noch lange nicht fertig mit dem Buch und dem, was es mir zu sagen hat.“, ist einer der Gedanken. Mit einem selbstkomponierten Klavierstück endet die Feierstunde und das Publikum bedankt sich mit großem Applaus.
Es ist den Schülerinnen und Schülern des JSG gelungen eine sowohl inhaltlich als auch atmosphärisch sehr besondere Stunde zu gestalten. Eine Ausstellung in der Schulstraße zeigt weitere Ergebnisse aus der Projektarbeit, in die auch Arbeiten der Deutschklasse 8c eingeflossen sind. Am Ende der Feierstunde zeigen sich auch Bürgermeister Ralf Köpke und Schulleiterin Hedda Engbers in ihren Dankesworten deutlich beeindruckt. Der Bürgermeister bedankt sich insbesondere für die Aufweisung der Aktualität der Thematik. Hedda Engbers erinnert an ihre eigene Erfahrung mit dem Tagebuch und dankt den Schülerinnen und Schülern emotional mit den Worten „Ich bin stolz darauf eure Schulleiterin sein zu dürfen.“
Text: Schulpfarrerin Iris Christofzik