Präses pflanzt in Baerl Apfelbaum der Hoffnung

Ev. Kirchengemeinde Baerl reduziert nachhaltig CO2-Belastung

[Kirchenkreis Moers] Wer Andreas Klumb am 6. Oktober um 10 Uhr zwischen den Kirchenbänken sprechen hörte, konnte ihn für einen Heizungs- und Umwelttechniker halten. Aber es ist der Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Baerl, der berichtete, wie die Gemeinde eine deutlich bessere Ökobilanz für die mehr als 800 Jahre alte Kirche erreichen konnte. „Unter der Woche sorgt die gasbetriebene Fußbodenheizung dafür, dass die Temperatur auch im Winter bei 10 bis 12 Grad gehalten wird.“ Das sei nötig, damit Gebäude und Orgel keinen Schaden nehmen. „Bislang mussten wir die Heizung der Kirche ab Freitag vollständig aufdrehen, damit zur Gottesdienstzeit am Sonntag eine Temperatur von 17 – 18 Grad erreicht wird. Der Energieeinsatz war erheblich. Wir wollten aber den Ausstoß von CO2 mindern. Deswegen sind seit jetzt Infrarotheizungen unter den Decken der Empore montiert.“ Sie werden eine Stunde vor dem Gottesdienst und nur für diese Zeit in Betrieb genommen, strahlen Wärme auf bestimmte Plätze mit niedriger Deckenhöhe und spenden den Gottesdienstbesuchenden angenehme Temperatur.

800 Jahre altes Gebäude ökologisch ausrichten

Das erzählte Andreas Klumb an diesem Vormittag Dr. Thorsten Latzel. Der Präses der Ev. Kirche im Rheinland war an diesem Tag in den Duisburger Stadtteil gekommen im Rahmen der Aktion „7Trees“ (sieben Bäume): Er besucht derzeit sieben Kirchengemeinden, an denen Nachhaltigkeitsprojekte umgesetzt werden. Dort pflanzt er je einen Apfelbaum als Hoffnungszeichen. „Wir leben in einer Zeit, in der eine ganze Generation groß wird mit dem Gefühl, es ist fünf nach zwölf. Schaffen wir das eigentlich überhaupt noch, dass auf Dauer ein lebenswertes Leben bei uns auf unserer Erde möglich ist? Mir ist es wichtig, die Hoffnungsgeschichten von Menschen wie Ihnen hier zu heben, die deutlich machen, dass wir etwas tun können“, sagte der Präses. In Baerl lobte er die Arbeit der Gemeinde „wie Sie alte schöne Gebäude, wie wir sie hier haben – 800 Jahre alt – neu, ökologisch, ausrichten, dass wir damit weiter gut Gottesdienste feiern können und zugleich auf Gottes Schöpfung achten.“

Tatkräftige Hilfe der Kinder

Und dann pflanzten Präses und Pfarrer einen stattlichen kleinen Boskoop-Apfelbaum unter tatkräftiger Hilfe der Kinder aus dem Kindergarten. Diese hatten nicht nur viel Spaß, sondern ernteten auch den Beifall der Gemeindeglieder, die sich zu diesem Termin versammelt haben.

Wärmepumpe fest geplant

Weitere Zukunftsplanungen hat die Gemeinde bereits. „Künftig soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kindergartens die Gebäude der Kirchengemeinde mit Strom versorgen, im besten Fall auch die Kirche. Dann kann mit diesem Strom auch eine Wärmepumpe betrieben werden, die die bisherigen Öl- und Gasheizungen im Gemeindehaus und in der Kirche überflüssig macht – so würden durch das Heizen unserer Gebäude gar keine CO2-Emissionen entstehen“, erläuterte Klumb das Konzept seinem Zuhörer. Für das kommende Frühjahr ist die Installation einer Wärmepumpe als Ersatz für die alte Ölheizung für Gemeindehaus, Kindergarten und Jugendräume bereits fest geplant.

 

  • 9.10.2022
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red