„Ich bin ein Gemeindegewächs“

Am 4. Juni wird Pfarrerin Aletta Dahlhaus in ihren Dienst eingeführt

[Kirchenkreis Moers] Am 4. Juni wird Aletta Dahlhaus in ihren Dienst als Pfarrerin der Ev. Kirchengemeinde Moers-Asberg eingeführt. Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, wird die Einführung vornehmen. Wer Aletta Dahlhaus kennenlernen und ihre Predigt hören möchte, ist herzlich eingeladen, um 15 Uhr in die Ev. Kirche, Drususstraße 5, zu kommen.

Ich wollte immer Gemeindepfarrerin werden.

Frühzeitig war Aletta Dahlhaus ihrer heimatlichen Kirchengemeinde in Gemen, einem Ortsteil von Borken, eng verbunden. Der Patenonkel hatte in der Kirchengemeinde als Kirchmeister Verantwortung übernommen und im Kreissynodalvorstand gestaltete er das Handeln des dortigen Kirchenkreises mit. Die Mutter arbeitete als Gemeindesekretärin. In Gottesdiensten, im Konfirmandenunterricht, in ihrer Mitarbeit bei Freizeiten und in der Jugendarbeit, später als Organistin und Chorleiterin, lernte die heutige Pfarrerin die Gemeindearbeit aktiv kennen. „Vom Organisieren von Gemeindefesten bis zum anschließenden Abwasch an der Spüle war alles dabei“, erinnert sich die Theologin. „Ich bin ein Gemeindegewächs. Ich wollte immer Gemeindepfarrerin werden. Nur die Musik wäre noch eine Alternative gewesen.“ Nach dem Flöte- und Klavierspiel erlernte sie das Orgelspielen und schloss die kirchenmusikalische Ausbildung mit der C-Prüfung ab.

Wichtige Zeiten

Ihr Theologiestudium in Bochum und Wuppertal finanzierte sie sich mit dem Orgelspiel. Neben der Uni predigte sie zudem mit einem emeritierten Pfarrer in Gottesdiensten. „Damals übertraf die Zahl evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer die der Pfarrstellen“, erinnert sie sich. So hatte sie mehrmals Wartezeiten zu gestalten, bis sie im Münsterländer Rhede mit dem Vikariat in den praktischen Teil des Studiums startete und anschließend eine Pfarrstelle zur Anstellung in Gladbeck-Brauck übernahm. Die Wartezeit nutzte sie, um gemeinsam mit einer examinierten Pflegekraft eine Tagespflege aufzubauen. „Diese Zeit war wichtig, weil ich einen sehr konkreten und intensiven Einblick in das Leben von Seniorinnen und Senioren und Demenzbetroffenen bekam.“ Die zweite Erfahrung im Callcenter eines Mineralwasserabfüllers war nicht weniger prägend. „Innerhalb von sechs Wochen war ich Dienstälteste. Ich erlebte, wie hoch dort der Verschleiß von Menschen ist. Ich weiß seitdem, wie es ist, kein sicheres Gehalt zu bekommen und was Schichtarbeit bedeutet. Dafür bin ich dankbar, denn ich bin bodenständig und möchte es auch sein.“ Später fand sie eine Position als Schulpfarrerin, ehe sie im Jahr 2009 ihr Ziel erreichte, eine Gemeindepfarrstelle übernehmen zu können. Sie wurde Pfarrerin in Verl, anschließend in Stockum.

Herzlich begrüßt

„Ich werde in Stockum vielen lieben Menschen auf Wiedersehen sagen müssen“, sagt die Theologin. „Aber ich freue mich auch sehr auf Asberg. Mit fünfzig Jahren ist es ein guter Moment, zu wechseln. Und die Ev. Kirchengemeinde Moers-Asberg hat mich beeindruckt. Alle haben mich herzlich begrüßt, wir haben intensiv miteinander gesprochen. Ich sehe und erlebe, was in der Gemeinde von Haupt- und Ehrenamtlichen organisiert wird, vom Eine-Welt-Laden bis zum Frauenhilfebasar.“ Darüber hinaus bedeutet der örtliche Wechsel auch den Weg in die Heimat ihres Mannes, der in Rheinberg geboren wurde und Verwandte am Niederrhein hat. Ihr Tochter wird mit in die Grafenstadt ziehen, der Sohn macht sein Abitur noch in Stockum.

Handelnde, aufnehmende und gastgebende Gemeinde

Die nächste Zeit wird sie die Gemeinde kennenlernen, hören, was gebraucht wird, schauen, wo die Kraft und Energie in der Gemeinde ist. Und natürlich wird sie Gottesdienste feiern, Kinder taufen, Liebende trauen, Sterbenden beistehen und Trauernden Gesprächspartnerin sein. Bei einem Konfirmationswochenende in Asberg hat sie bereits mitgeholfen, noch bevor sie überhaupt offiziell im Dienst war. Als sie anschließend ihren Mann suchte, der mit ihr nach Moers gekommen war, war der schon Mitglied im Chor Joyful Voices geworden und singt mit beim Auftritt am 3. Juni. „Es ist eine tolle, handelnde, aufnehmende und gastgebende Gemeinde“, freut sie sich.

Weitere Information

Aletta Dahlhaus folgt auf Pfarrer Jens Storm, der im Oktober eine Pfarrstelle in Essen übernommen hat.

  • 31.5.2023
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red